Gewässer

Stadtgarten Wanne, Schlosspark Strünkede, Ostbachtal
und Dorneburger Park

Die wasserführenden öffentlichen Grünanlagen in Herne werden von Bürgern und Tieren gleichermaßen genutzt. Die Qualität der Gewässer war in den letzten beiden Sommern derart schlecht, dass Fische in den Teichen  des Ostbachtals und Enten im Schlosspark Strünkede  verendet waren.
Diese schlechte Qualität der Teiche und Gräften hat viele Ursachen: Überdüngung, Laub, Müll und das ins Wasser geworfene Brot, mit dem unsinniger Weise die Wasservögel gefüttert werden, führen zu Bakterien- und Algenwachstum. 

Zusammen mit den hohen Temperaturen der letzten Sommer sinkt der Sauerstoffgehalt des Wassers extrem. Geringe Wassertiefe, fehlende Beschattung und zum Teil von Stadtgrün entfernte Uferbepflanzung verschärfen diese Problematik.
Zudem sind die Stoffwechselprodukte anaerober Bakterien oft giftig für Tiere und Menschen, Fische haben zu wenig Sauerstoff, das Wasser stinkt nicht nur, es wird zur tödlichen Falle.

Schlosspark Strünkede: ganze und halbe Brote im Wasser, September 2019


Was tun?
Uferpflanzen geben im Sommer Schatten und verbrauchen ihrerseits Nährstoffe, die im Wasser übermäßig vorhanden sind. Eine Vertiefung der Gewässer wäre ebenfalls sinnvoll. Auch wäre eine sprachfreie Erläuterung, warum die Tiere nicht gefüttert werden sollten und kein Brot ins Wasser gehört, wünschenswert (siehe auch unsere Bitte an das Schulamt der Stadt Herne).

Darüber hinaus sollte die Verwaltung sich an kleinen niederländischen Kommunen orientieren. Dort ist die Säuberung der kleinen Stadtgrachten selbstverständlich. So könnten nicht nur Müll aus dem Wasser gefischt werden, auch Laub, das im Herbst massiv in die Gewässer eingetragen wird und zur Verschlammung der Teiche führt, sollte regelmäßig entfernt werden.

Reinigen wäre sinnvoll: wie auf Eis liegen Blätter auf dem schlierigen Wasser im Schlosspark

Erste Schritte

Wie hier im Dorneburger Park werden Gabione versenkt, damit die steingefüllten Metallkörbe Pfanzmatten mit Wasserpflanzen tragen können. Ob dies technisch die optimale Lösung ist, bleibt fraglich, denn die Mengen an Stein verkleinern das Gesamtvolumen des Teiches.

Dorneburger Park im Oktober 2019

Uferbepflanzung gehört ins Wasser und an Land

Die kahlen Uferbereiche der Schlossgräfte Strünkede waren bis Anfang der 1990er Jahre von dichtem Gebüsch bewachsen. Die Büsche und Sträucher wurden damals von der Stadt entfernt, um, so die damalige Absicht der Stadt, Brutplätze der Enten zu entfernen und so die Zahl der Enten zu reduzieren. Auch vor Jahren wurden so unsinniger Weise schon die Wasservögel für die schlechte Wasserqualität verantwortlich gemacht.

Schloss Strünkede: die kahlen Uferbereiche sind so von der Stadt Anfang der 1990er Jahre geschaffen worden, um „die Zahl der Enten zu reduzieren“.


Heute sind die Enten im Schlosspark wegen der fehlenden Brutplätze tatsächlich weniger geworden, aber die Gewässer sind nach wie vor in schlechtem Zustand.

Den Argumenten Anfang der 1990er Jahre ähnlich, wird bisweilen behauptet, dass heute die Gänse zur schlechten Wasserqualität beitragen. Wer sich fünf Minuten Zeit nimmt, stellt fest: Gänse fressen Gras und ruhen an Land. Somit halten sie sich nur in seltenen Fluchtsituationen kurz im Wasser auf. Auch wissenschaftlich ist unstrittig, dass Gänse sehr wenig Kot im Wasser hinterlassen.


Wasserpflanzen im Uferbereich und dichte Sträucher am Ufer wären eine sinnvolle Kombination, um eine Überdüngung des Wassers zu verringern und ein schnelles Erwärmen des Wassers im Sommer zu verhindern. Gleichzeitig würde ein solcher Uferbereich für Gänse weniger attraktiv sein und so zu einem sinnvollen Gänse-Management beitragen.